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Offener Treff: Gemeinsam gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn

Eine Info- und Diskussionsveranstaltung der Interventionistischen Linken Köln im Offenen Treff von Köln gegen Rechts

Mit Kalle Gerigk „Alle für Kalle!“

Dienstag, 26. März 2019 von 19 bis 21 Uhr, Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln, Raum: Offener Treff

Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn“ sind zum europaweiten Aktionstag am 6. April Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen in Amsterdam , Barcelona, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Freiburg, Jena, Köln, Leipzig, Lissabon, München, Münster, Paris, Potsdam, Stuttgart ( und weitere folgen) … geplant:

Für Köln wird es für den Tag drei verschiedene Aufrufe zu den gemeinsamen Aktionen geben:

In Köln beginnt der Aktionstag um 14 Uhr mit einen Kundgebung auf dem Heumarkt. Hier hat sich besonders „Wir wollen wohnen“ engagiert. Es gibt ein Kulturprogramm mit Björn Heuser und Köster & Hocker. Aber es gibt auch eine Rede von Kalle Gerigk von Recht auf Stadt .

Danach um 16 Uhr geht die Demo los. Hier haben die beiden anderen Bündnisse die organisatorischen und inhaltlichen Hüte auf. Aber es wird am Anfang der Demo auch einen Block von „Wir wollen wohnen“.

Ablauf des Abends

Es gibt eine kurze PowerPoint Präsentation zu den neuesten Projekten der Wohnungsbaukonzerne in Köln. Einer der Großen ist inzwischen auch unser spezieller Freund aus der Branche: Wolfgang von Moers, der AfD Großspender.

Es folgt ein kurzer Vortrag zur Frage der Enteignung und der Vergesellschaftung. Danach zu letzterem Diskussion und aktuelle Infos zum 6.4. in Köln.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen. Film-, Foto- und Tonaufnahmen sind nur in Absprache mit dem Veranstalter zugelassen.

Köln gegen Rechts lädt jeden 2. und 4. Dienstag im Monat ein zum offenen Treffen in der Alten Feuerwache.

Kölner Unternehmer erhöhte 2017 noch einmal seine Parteispende für die AfD

Wolfgang von Moers — Chef der Kölner Immobilien Firma WvM steigert 2017 noch einmal seine Parteispenden für die AfD

2017 findet sich Wolfgang von Moers erneut unter den größten Parteispender*innen für die AfD. Er förderte die AfD mit einem Betrag von 23.000 €; also nochmal einige tausend Euro mehr als im Vorjahr.

Nachdem Köln gegen Rechts im Sommer letzten Jahres darüber berichtet hatte, dass Wolfgang von Moers 2016 mit einer Spende von 15.000 € zu den größten privaten Parteispender*innen der AfD gehörte, hatte dies für einigen Aufruhr gesorgt. Seine in Köln, Düsseldorf und Berlin aktive Immobilienfirma WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH tritt in der Öffentlichkeit sonst eher mit zahlreichen Spenden für soziale und caritative Vereinigungen und Sportvereine in Erscheinung. Meist fließen die Spenden an Projekte in den Stadtteilen, in denen seine Immobilienfirma mit größeren Projekten aktiv ist.

Wütende Reaktion auf Veröffentlichung

Die Veröffentlichung der AfD Parteispende von Wolfgang von Moers durch Köln gegen Rechts behagte von Moers ganz und gar nicht. In einer wütenden Nachricht bezeichnete er die Veröffentlichung als „Meinungsfaschismus“ und „Hetze“. Anscheinend war von Moers nicht bewusst, dass Parteispenden ab einer gewissen Höhe der Veröffentlichungspflicht unterliegen und die Liste der Parteispender*innen vom Präsidenten des Deutschen Bundestages jährlich veröffentlicht wird.

Für 2017 siehe Seite 231 bei: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/070/1907000.pdf
Außerdem warf er in seiner persönlichen Nachricht KgR vor private und geschäftliche Aktivitäten nicht voneinander trennen zu können. Allerdings verschickte er diese privat abgefasste Mail direkt vom offiziellen Geschäfts Acount von WvM.

Recht ausführlich wies er, neben seiner gleichzeitigen Spende an die CDU, auch auf die Spenden und Sponsoring für zahlreiche Sportvereine und Projekte hin. Eine Auflistung der Begünstigten findet sich am Ende dieses Textes.

Kein Sponsoring mehr von WvM

Als Konsequenz seines finanziellen Engagements für die AfD kam es in einigen Sportvereinen und bei Veranstaltern zu Diskussionen über das Sponsoring von WvM. So beschlossen u.a. Wirte und Wirtinnen, die die Mülheimer Nacht ausrichten, auf ein nochmaliges Sponsoring des AfD-Förderers zu verzichten.

Dass Wolfgang von Moers seine geschäftliche Interessen mit der Politik der AfD im Einklang sieht , bestätigte er mit einem Firmenposting von WvM an Köln gegen Rechts, in dem er die Ablehnung einer Mitpreisbremse – wie von der AfD propagiert – vehement unterstützte. Soziales Engagement sieht anders aus…

Kein Wunder, WvM Immobilien engagiert sich denn auch weniger im sozialen Wohnungsbau als in der Vermarktung von Luxus- und sehr teuren Eigentumswohnungen. Die Entmietung von preiswerten Altbeständen und Umwandlung in teure luxussanierte Eigentumswohnung ist dabei ein gern geübtes Geschäftsmodell.

WvM in Ehrenfeld

In letzten Jahr kam vor allem ein Projekt von WvM in Ehrenfeld in die Schlagzeilen. Beim Umbau an einem Großprojekt an der Hansemannstr./Venloerstr. beschädigten die von WvM beauftragten Firmen eins der ältesten Häuser in Ehrenfeld, dass unter Denkmalschutz stand, so schwer, dass mittlerweile eine Abrissgenehmigung für das historische Gebäude erteilt wurde. Eigentümer dieses Gebäudes ist ebenfalls WvM. Dies sorgte in Ehrenfeld für einigen Unmut. Die schwere Beschädigung während der Arbeiten wurde von Passanten an die Polizei gemeldet , die daraufhin weitere Arbeiten stoppte. In einer Meldung des Kölner Express vom 25.05.2018 wurde dazu ein Anwohner mit den Worten zitiert:

„Das sind kriminelle Unternehmer, die sowas bewusst in Kauf nehmen, um das Baugrundstück zu erweitern. Die bauen einfach ohne statische Absicherung weiter. Das ist schon skrupellos“,

Die Bürgervereinigung in Ehrenfeld wies darauf hin, dass laut Denkmalschutzgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen jemand, der ein Denkmal beschädigt, zum Wiederaufbau verpflichtet werden kann. Nichtsdestotrotz wurde Ende letzten Jahres eine Abrissgenehmigung erteilt und statt einer Rekonstruktion des Gebäudes, ist nun eine Neubebauung geplant, was erstaunlicherweise um einiges besser in das Portfolio von WvM passt, als die Rekonstruktion eines historischen Altbaus.

Plötzlich war die Wand weg

Nicht das erste Mal, dass WvM solche „Missgeschicke“ passieren. Googelt man ein bisschen, findet sich schnell eine Express-Meldung von 2010. Unter der Überschrift „Vermieter-Terror: Plötzlich war die Wand weg“, findet sich ein ähnliches „Missgeschick“ von WvM.

Braunsfeld

Nach der Veröffentlichung der AfD Parteispende von Wolfgang von Moers im letzten Jahr erreichte uns auch noch zahlreiche andere Mails von Betroffenen der WvM Projekte:
Hier ein Zitat von einem Anwohner in Braunsfeld zu einem dortigen Projekt von WvM:

„Hier in Braunsfeld geht es wohl letztlich (auch) darum, „normale“ Bewohner zu vertreiben und ein reines Upperclass-Veedel zu schaffen. Ähnliche Tendenzen sind zwar auch in anderen Stadtteilen zu beobachten, in denen WvM und ähnliche Immobilienhaie aktiv sind. Nur hier in Braunsfeld ist der Artenschutz für Normalverdiener inzwischen ganz aufgehoben: Lärm, Dieselqualm und – im Brandfall – sogar Gefährlicheres kommt künftig nur noch bei den wenig betuchten Bewohnern der Hochhäuser hier an. Die Wohlhabenden werden dagegen bestmöglich geschützt. Viele Mieter hier in unseren Häusern sagen: „Die ‚verheizen‘ uns regelrecht.“

Wir von Köln gegen Rechts sind keine Spezialisten*innen für solche Vorgehensweise von Immobilienfirmen und wollen deswegen dazu außer der Berichterstattung über die beim Googeln gefunden Beispiele, oder den uns zugesandten Mails keine weitere Bewertung vornehmen.

Aber als soziales Engagement lässt sich dieses Verhalten von WvM allerdings wirklich nicht verorten. Die wütende Reaktion von Wolfgang von Moers, auf die bloße Veröffentlichung seine Parteispende für die AfD, mit Begriffen wie „Meinungsfaschismus“ und „Hetze“, kennen wir von zahlreichen anderen Postings aus dem rechten Lager.

Wir hoffen, dass das Ganze und auch seine erneute, diesmal noch höhere Spende für die AfD, Anlass ist für die zahlreichen geförderten Sportvereine und Projekte, deren Namen WvM werbewirksam für sein öffentlich zur Schau gestelltes soziales Engagement aufführt, darüber nachzudenken, ob ein weiteres Sponsoring vom AfD Großspender WvM vertretbar ist.

Hier eine unvollständige Liste der von WvM unterstützen Vereine und Projekte:

  • Kölner Haie
  • Cologne Crocodiles
  • HSG Refrath-Hand
  • FC Viktoria Köln 1904 e.V.
  • KHTC Blau-WeißRheinFlanke Berlin
  • Diakonie Michaelshoven
  • Kölner Kinderschutzbund
  • HafenAkademie Köln Mülheim e.V.
  • Miteinander Füreinander Festival in Mülheim
  • Festausschuss Ehrenfelder Karneval EV
  • Loss mer schwade
  • Prinzengarde Rot- Weiß Hürth 1947 e. V.
  • kinderherzen
  • Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Köln
  • Freie Volksbühne Köln e.V.
  • Lost Sisters Karnevalsgesellschaft e.V.
  • OHA e.V. – Ortho Hilfe Afrika
  • Stiftung mutige Kinder
  • Födervereine Humboldt-Gymnasium KölnSC West Köln Jugendabteilung
  • Aidshilfe Köln
  • Run of Colours

Chef von Kölner Immobilienfirma – Parteispender für die AfD

Wolfgang von Moers – WvM Immobilien und Projektentwicklung
Aktiv in Köln/Düsseldorf/Berlin

Stolz verweist der Inhabergeführte Bau und Immobilienträger WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH in seinen Veröffentlichungen auf seine großzügigen Spenden für die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Koeln, für Zartbitter – Hilfe gegen sexuellen Missbrauch, für die Kölner Haie, die Cologne Crocodiles oder den HSG Refrath-Hand.

Etwas weniger öffentlich will der standesgemäß in Köln Marienburg lebende Firmeninhaber Wolfgang von Moers aber wohl seine Spenden für die AfD handhaben. An die AfD spendete er im Jahr 2016 einen Betrag von immerhin 15.000 €,-, die er in seiner öffentlichen Spendenaufzählung allerdings nicht erwähnt.

Die Spende wurde aber unlängst durch die Veröffentlichung der Rechenschaftsberichte der politischen Parteien und damit der Auflistung der eingenommen Parteispenden bekannt.
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/023/1902300.pdf (Seite 214 AfD-Parteispender/innen).
Die jährlichen Rechenschaftsberichte erscheinen etwa eineinhalb Jahre nach Ende des betreffenden Jahres.

WvM Immobilien

WvM Immobilien, das seinen Sitz im 4.Stock des Glaspalastes am Sachsenring 83 hat, stellt sich in seinen Veröffentlichungen als größten Inhabergeführte Bauträger Kölns dar. Mit über 100 Mitarbeiter/innen ist WmV beteiligt an zahlreichen größeren Bauprojekten in Köln, Düsseldorf und auch in Berlin. 2017 feierte WvM sein 25 jähriges Bestehen.

Firmeninhaber und Gründer Wolfgang von Moers machte sich schon Anfang der 90er Jahre in der Kölner Südstadt als Immobilienhai einen Namen mit der üblichen Vorgehensweise: Aufkauf von Bestandsimmobilien, Rausschmiss der darin lebenden Mieter/innen und teurer Weiterverkauf der Wohnung als Eigentumswohnungen.

Auf seinen Seiten sucht WmV für zahlreiche Immobilien in Köln, Berlin oder Düsseldorf vor allem „Kapitalanleger, die auf der Suche nach einer wertstabilen und zukunftssicheren Investitionsmöglichkeit sind.“

WvM expandiert in Berlin

Auch in Berlin hat WvM eine Niederlassung, die immer weiter ausgebaut wird. Das Motto der Immobilienprojekte im Prenzlauer Berg dort lautet beispielsweise. „Vom Chaos zur Gemütlichkeit“ – „Einst war der Prenzlauer Berg ein alternativer Szenestadtteil der von Autonomen besetzt wurde. Heute machen es sich dort Familien bequem“.

Unter welches Motto Wolfgfang von Moers seine Spende an die AfD gestellt hat, ist uns nicht bekannt. Der Einsatz der AfD gegen jegliche Mietpreisbremsen und „aller weiteren sozialistischen Experimente in der Wohnungspolitik“ (O-Ton AfD-Kompakt 20.09.2017), womit wohl sämtliche Überlegungen gemeint sind, mit denen die die rasante Steigerung der Mieten gestoppt werden könnte, wird da wohl mitgespielt haben.