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4000 gegen Sexismus und Rassismus

© Köln gegen Rechts - Antifaschistisches Aktionsbündnis

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Das „Antifaschistische Aktionsbündnis Köln gegen Rechts“ sieht die gestrige Mobilisierung gegen den Pegida NRW-Aufmarsch als großen Erfolg. Trotz der nur dreitätigen Mobilisierungszeit kamen – entgegen anderslautender Pressemeldungen – 4000 Menschen auf dem Breslauer Platz zusammen.

Um 12h begann die Kundgebung. Gleichzeitig gab es auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs/Treppe zur Domplatte den „Frauen-Flashmob gegen Männergewalt“. Ca. 1000 Frauen kamen nach dem Ende des Flashmobs zu der Kundgebung von „Köln gegen Rechts“ und wurden dort begeistert begrüßt.

In zahlreichen Reden – ausschließlich von Frauen – wurden dort die sexuellen Übergriffe und Vergewaltigungen an Silvester in Köln verurteilt. Die Rednerinnen machten deutlich, dass sexuelle Gewalt von Männern nicht an Nationalität, Herkunft und Religion gebunden ist. Sie ist auch Teil der bundesrepublikanischen Alltagskultur, sei es auf Festen wie Karneval in Köln oder Oktoberfest in München usw. Die Frauen und kritisierten in ihren Reden ausdrücklich den Versuch von Pegida und anderen Rassisten/innen, die Empörung über die sexuellen Übergriffe in Köln und anderswo für rassistische Hetze zu instrumentalisieren. Zum Abschluss zogen gegen 17:00 h 1000 Menschen vom Breslauer Platz zum Hans-Böckler Platz.

Auf der anderen Seite des Breslauer Platzes versammelten sich etwa 1300 überwiegend angereiste Pegidas, die ihr Frauen-Weltbild mit Parolen wie „Antifa Hurensöhne“ auf den Punkt brachten. Die Pegida-Versammlung bestand zum größten Teil aus organisierten Neonazis und Hooligans aus dem Hogesa-Spektrum. Viele der Teilnehmer hatten sich alkoholisiert und vermummt in die Menge eingereiht, zeigten den Hitlergruß und trugen trotz Glasverbots Flaschen bei sich, ohne dass die Polizei einschritt. Ganz anders auf der Kundgebung von Köln gegen Rechts . Dort wurde penibel kontrolliert.

Nach Beginn der Pegida-Demonstration „trieb eine Horde alkoholisierter Hooligans eine gepanzerte Hundertschaft durch die Kölner Innenstadt“ (KStA). Der Demonstrationszug der Nazis wurde dann doch nach etwa 300 Metern von der Polizei wegen Böllerwürfen und Vermummung gestoppt und später aufgelöst.

Trotz der Auflösung war der Polizeieinsatz ähnlich katastrophal wie 2014. Der Kölner Polizei ist es wieder einmal gelungen, eine Erlebniswelt für extrem rechte und gewalttätige Hooligans zu schaffen. Nach dem Stopp des Demonstrationszuges, der zunächst ohne nennenswerte Polizeibegleitung losziehen konnte, bewarfen Hooligans die Polizei eine halbe Stunde mit Steinen, Flaschen und Böllern, ohne dass dies Konsequenzen gehabt hätte. Die anschließende Auflösung ging dann mehr als zaghaft vonstatten. Mehrfach wuschen Polizisten Hooligans die Augen aus, die sie zuvor mit Pfefferspray besprüht hatten.

Zum Vergleich: Obwohl es auf der Kundgebung von „Köln gegen Rechts“ keinerlei Zwischenfälle gegeben hatte, wurde der abschließende Demonstrationszug zum Hans-Böckler Platz vom ersten bis zum letzten Schritt von einem Polizeispalier begleitet.

Sonja Ziegler, Sprecherin von „Köln gegen Rechts“: “Wir freuen uns, dass so viele Menschen in Köln auf unserer Kundgebung ein deutliches Zeichen gegen Sexismus und Rassismus gesetzt haben und sich der rassistischen Hetze von PEGIDA und Nazi-Hooligans entschieden entgegengestellt haben.

Völlig unverständlich ist uns allerdings, dass es die Kölner Polizei nach dem Fiasko von 2014 scheinbar erneut darauf angelegt hat, den Hooligans einen ereignisreichen Tag zu bescheren.

 

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© Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis – Fotoinfo: Wen grüßt denn dieser Vollpfosten?

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© Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis – Fotoinfo: Teilehmer*innen der Pegida Demo greifen Polizisten an.

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© Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis – Fotoinfo: Etwa 1000 Teilnehmer*innen nahmen abends an unserer Demo durch die Stadt teil.

Dringender Appell

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Samstag 09.01. -12h – Köln Hauptbahnhof –(Ort kann sich ändern!)

Hooligans und Nazis aus allen Spektren und Gruppierungen mobilisieren für kommenden Samstag nach Köln.

Nach einem Aufruf von PEGIDA NRW zu einer Kundgebung am kommenden Samstag um 14h am Breslauer Platz (Hinterausgang vom Hauptbahnhof) wird dieser mittlerweile in allen rechten Netzwerken geteilt. Sowohl PRO NRW wie auch Pro Köln, die ansonsten strikt verfeindet sind, rufen auf an der Demo teilzunehmen. Aber auch die Rechte aus Dortmund, NPD und Hooligans von Hogesa mobilisieren nach Köln. Die Veranstalter rechnen mit mindestens 1000 Teilnehmer/innen. Auch die Polizei geht mittlerweile von einem Aufmarsch „ähnlich der HOGESA-Aktionen aus den letzten Jahren“ aus.

Das Bündnis „Köln gegen Rechts“ ruft dazu auf, sich dem Gebräu von Nazis, Rassist/innen und Rechtspopulist/innen entgegenzustellen und mobilisiert zu einer Kundgebung am Samstag um 12h am Kölner Hauptbahnhof.
Nach neusten Informationen hat PEGIDA NRW auch eine Demo über die altbekannte HOGESA Route über Turiner Straße / Theodor Heuss-Ring / Adenauer Ufer angemeldet.
Es kann jederzeit sein, dass sich der Ort noch ändert. Auch der Ort der Kundgebung vom Bündnis von „Köln gegen Rechts“ ist vorläufig und wird sich wahrscheinlich noch ändern. Neueste Infos dazu bekommt ihr immer direkt auf unserer Seite:
https://www.facebook.com/Koeln.gegen.Rechts/

Wichtig ist, dass am Samstag viele Leute kommen und die Proteste in Köln gegen das gesammelte Nazispektrum zu unterstützen.
Presseerklärung vom Antifaschistischen Aktionsbündnis „Köln gegen Rechts“:

Nein zu sexueller Gewalt! Nein zu rassistischer Hetze! Pegida NRW stoppen! – Kundgebung, 09.01.2016, 12 Uhr, Breslauer Platz*

Anlässlich der Männerübergriffe auf Frauen an Silvester ruft PEGIDA NRW unter dem Motto „PEGIDA schützt“ für Samstag, 14:00 Uhr, zu einer Kundgebung auf dem Breslauer Platz auf. Die Berichte der Opfer, dass es sich bei den Tätern um „nordafrikanisch“ und „arabisch“ aussehende Männer handele, rufen – wie zu erwarten – Rassisten aller Couleur auf den Plan. Sie versuchen, die berechtigte Empörung über die gewalttätigen, sexuellen Übergriffe auf Frauen für die Verbreitung ihrer menschenverachtenden Ideologie zu nutzen.

Wie schon zuvor Pro NRW am Mittwoch mit dem Motto: „Einwanderergewalt lässt uns nicht kalt“, mobilisiert nun Pegida NRW für Samstag zum Kölner Hauptbahnhof. Ausgerechnet Pegida NRW, mit ihrer Verankerung im sexistischen und frauenverachtenden Hooliganmilieu, präsentiert sich plötzlich als Verfechterin von Frauenrechten. Tatsächlich geht es dabei allein um Hetze gegen Geflüchtete und MigrantInnen.
Auf Facebook hat „Pegida NRW“ eine Veranstaltung erstellt, zu der sich bisher über 400 TeilnehmerInnen angemeldet haben. Mittlerweile mobilisieren Gruppen wie die NPD, Die Rechte Dortmund, Pro Köln, Pro NRW u.a. für Samstag. Ähnlich wie bei HOGESA 2014 kann es zu einer spektrenübergreifenden Beteiligung von Nazis, Rassisti*nnen, extrem rechten Hooligans und Rechtspopulist*innen kommen.

Wir verurteilen die sexistischen Vorfälle an Sylvester entschieden. Die inzwischen zurückgezogenen Vorschläge der Kölner Oberbürgermeisterin Reker an Frauen, im Karneval vorsichtig zu sein, gehen aber in die entgegengesetzte Richtung. Sie und der Präsident der in der Angelegenheit unfähigen bis unwilligen Behörde, Polizeipräsident Wolfgang Albers wollten für den kommenden Karneval „Verhaltenshinweise für Frauen und junge Mädchen“ herausgeben.
Aber: An Vergewaltigungen ist immer der Vergewaltiger schuld, nie das Opfer!
Es scheint wahr zu sein, dass die sexuellen Übergriffe zum großen Teil von Männergruppen mit migrantischem Hintergrund verübt wurden. Aber: Wir werden es aber nicht zulassen, dass die Opfer der Übergriffe von Sylvester für eine rassistische Hetze gegen Geflüchtete, MigrantInnen u.a. instrumentalisiert werden.

Sonja Ziegler, Sprecherin von Köln gegen Rechts: „Die gewalttätigen, sexuellen Übergriffe an Sylvester sind durch nichts zu entschuldigen. Die geheuchelte Empörung von Pegida und Co., die weitgehend selbst aus sexistischen und gewalttätigen Milieus entstammen, dient allerdings nur einem Zweck: die verständliche Empörung über die Angriffe zu nutzen, um eine rassistische, gewalttätige Stimmung gegen alle MigrantInnen und Flüchtlinge zu schüren.“

Das „Antifaschistische Aktionsbündnis – Köln gegen Rechts“ ruft zu einer Kundgebung gegen die rassistische Kampagne von Pegida NRW für Samstag,

09.01.2016, um 12:00 h, auf dem Breslauer Platz* auf.

Pegida NRW stoppen! Nein zu rassistischer Hetze – Nein zu sexueller Gewalt!
Antifaschistisches Aktionsbündnis – Köln gegen Rechts

*z. Zt. wird der genaue Ort noch mit der Polizei verhandelt