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Monolog und Gewalt statt offener Bürgerdialog

Polizei toleriert Übergriffe von AfD-Mitgliedern

Begleitet von Protesten endete der sog. Bürgerdialog der AfD im Rautenstrauch-Joest-Museum im Desaster. Die Versuche der anwesenden AfD-Organisator*innen, gemeinsam mit der Security der Firma United Security aus Menden ausschließlich Anhänger der Partei zum Bürgerdialog zuzulassen, scheiterten. Obwohl AfD-Mitglieder gezielt durch den Hintereingang hereingelassen worden sind und vor Veranstaltungsbeginn fast 50 Menschen trotz freier Plätze abgewiesen worden sind, versammelten sich schließlich mehr als zweihundertfünfzig AfD-Kritiker*innen im Raum und konfrontierten die AfD mit ihrer ablehnenden Haltung.

Polizei toleriert AfD-Schläger als Hilfspolizei

Als mehr als zwei Dutzend Teilnehmer*innen des Bürgerdialogs auf der Bühne antifaschistische und antirassistische Transparente entfalteten, wurde diese unmittelbar und ohne Vorwarnung von Polizei, AfD-Security und AfD-Mitgliedern brutal attackiert und von der Bühne gestoßen. Dabei genossen es die AfD-Security und Mitglieder der extrem rechten Partei ersichtlich, die Antifaschist*innen attackieren zu können. Der AfD-Politiker Günter Witzmann rief nach Berichten von Augenzeugen gar freudig in Richtung der AfD-Kritiker*innen aus, dass es nun „auf die Fresse gäbe“. Für Klaus Lober, von Köln gegen Rechts, ist dies ein Skandal:

„Während friedliche Kritik an der AfD auf der Bühne von der Polizei mit einer Anzeige wegen Störung einer Versammlung beantwortet wird, wird Gewalt von AfD-Mitgliedern gegenüber Antifaschist*innen offenbar toleriert.“

Die Polizei müsse erklären, warum sie die AfD-Gegner*innen auf der Bühne nicht vor Übergriffen der Parteimitglieder geschützt habe.

Monolog statt Dialog

Im Anschluss stellten mehrere Teilnehmer*innen kritische Fragen an die anwesenden AfD-Politiker, z.B. zur Spendenaffäre der Partei oder zur Klimaleugnung. Die AfD ließ sich jedoch nicht auf einen Dialog ein und war erkennbar bemüht, kritischen Fragen an sie keinen Raum zu bieten. Deutlich aufgeschlossener reagierten sie auf Redebeiträge der wenigen AfD-Anhänger*innen. Für Klaus Lober ist dies eine bekannte Taktik der extrem rechten Partei:

„Dies zeigt erneut, dass es der AfD mit solchen Veranstaltungen um eine einseitige Bühne für ihre extrem rechte Propaganda geht und nicht um einen Dialog. Die AfD will nicht diskutieren, sondern kritische Stimmen entweder mundtot machen oder marginalisieren.“

AfD-Veranstaltungen wie der sog. Bürgerdialog seien nicht zu trennen von Attacken auf kritische Journalist*innen oder Aufrufen zur Denunziation von kritischen Lehrer*innen. Das Bündnis Köln gegen Rechts fordert die Stadt Köln auf, die Vermietung von öffentlichen Räumen an die AfD zu stoppen und kündigt weiteren Protest gegen kommende sog. Bürgerdialoge an.

Bürgerdialog der AfD — Polizei rudert zurück

Nachdem gestern mehrere Medien ungeprüft die Behauptung der Polizei übernommen hatten, ein Polizist sei beim „Bürgerdialog“ der AfD von GegendemonstrantInnen vom Podium gezerrt worden und habe sich dabei schwer verletzt, kommt jetzt die Relativierung. Diverse ZeugInnen des Vorfalls haben uns berichtet, dass der betreffende Beamte ohne Fremdeinwirkung vom Podest gestolpert war.

So schreibt die Kölnische Rundschau

„Als die Polizei die Störer herunterholen wollte, kam es zu Rangeleien. Dabei verletzte sich ein Polizist schwer am Knie und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Während die Demonstranten von Beamten abgeführt worden waren, sei der Polizist von der Bühne gefallen und habe sich dabei die Knieverletzung zugezogen, so ein Sprecher. Wie es dazu kam, wird noch ermittelt. Am Freitag war noch unklar, ob der Beamte gefallen oder gestoßen worden war. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, der Mann sei „vom Podium gezerrt“ worden.“

Report-K.de stellt fest:

„Ein Beamter verletzte sich selbst, weil er beim versuch Demonstranten wegzuschubsen, umknickte“

Wir sagen der AfD die Meinung!

VHS Forum im Rautenstrauch Joest Museum besuchen

Zur Zeit tourt die AfD Landesgruppe NRW im Bundestag durch mehrere Landesstädte mit der Veranstaltung von sogenannten „Bürgerdialogen“. In Köln hat sie Diesen für den 20. Dezember angekündigt und dafür das VHS Forum im Rautenstrauch Joest Museum am Neumarkt angemietet.

Selbstverständlich rufen wir und viele andere bei einer Großveranstaltung der AfD in Köln, zu Protesten auf. Bündnisse wie Köln stellt sich quer und Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis werden vor und in der VHS zeigen, was sie von der AfD und der immer aggressiveren rechten Hetze dieser Partei halten.

Die VHS stellt der AfD auf juristischen Druck hin ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Viele Angebote der VHS stehen für das genaue Gegenteil der Politik der AfD, für ein Miteinander der Gesellschaft und nicht für rassistische und neoliberale Ausgrenzung. Die VHS wird dies an diesem Abend mit Veranstaltungen und Ausstellungen – z.B. einer Antisemitismus Ausstellung – im Foyer des Museums und vor dem Museum deutlich machen.

Der AfD die Meinung sagen!

Köln gegen Rechts ruft dazu auf, diese Veranstaltungen in der VHS zu besuchen und anschließend beim „Bürgerdialog“ der AfD die Meinung zu sagen.

Bei einer öffentlichen Veranstaltung ist der Zugang für Alle gewährleistet.

Bei vorherigen Veranstaltungen der AfD wie z.B. in der Galerie am Schloss in Brühl, selektierte die AfD mit Hilfe der Polizei nicht genehme Bürger/innen einfach aus und ließ nur Unterstützer/innen der Partei in den Saal. Dutzende Nicht-AfDler/innen mussten draußen bleiben.

Das wird die VHS nicht zulassen. Die VHS ist ein öffentlicher Raum für alle Bürger/innen und dies werden wir in Anspruch nehmen, um der AfD nachdrücklich unsere Meinung zu rassistischer und völkischer Hetze, neoliberaler Wirtschaftspolitik, Diskriminierung von Frauen und von sexuellen Minderheiten, steinzeitlicher Energiepolitik und enger Verknüpfung mit Neonazis deutlich zu machen. Wir wollen der AfD in Köln einen Abend bereiten, an den sie sich mit der Gewissheit erinnern wird.

Deswegen rufen wir dazu auf ab 17 Uhr zum Rautenstrauch Joest Museum zu kommen, dort das Begleitprogramm zu besichtigen und rechtzeitig zum Einlass des „Bürgerdialoges“ vor Ort zu sein…

Donnerstag, 20.12., ab 17 Uhr, Rautenstrauch Joest Museum (Cäcilienstr. 29-33)
VHS Forum besuchen – Der AfD die Meinung sagen!