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Kölner AfD-Funktionär bei den Identitären

Roger Beckamp, AfD-MdL NRW, treibt Schulterschluss mit der extremen Rechten voran

Am Abend des 18.10.2018, fand im Hausprojekt der „Identitären Bewegung“ in Halle eine Veranstaltung des „Staatspolitischen Salon“ zum Thema „Überwachung durch den Verfassungsschutz“ statt. Referenten sollen die AfD-MdL Hans-Thomas Tillschneider und der Kölner AfD-MdL NRW Roger Beckamp (wohn- und baupolitischer Sprecher) sein. Örtliche Journalisten posteten Fotos auf Twitter, die Beckkamp beim Betreten des Hauses der „Identitären“ zeigen. Anwesend ist auch der rechtsextreme Verleger Götz Kubitschek, der mit seinem Antaios-Verlag als Veranstalter fungiert.

Klaus Lober, Köln gegen Rechts:

„Der Auftritt des Kölner AfD-Abgeordneten Roger Beckamp bei der „Identitären Bewegung“ in Halle zeigt wieder einmal in aller Deutlichkeit, was von den verbalen Abgrenzungen der AfD zur extrem rechten Szene und dem Unvereinbarkeitsbeschluss bezüglich der Zusammenarbeit mit den „Identitären“ zu halten ist. Von Abgrenzung ist in der Realität nichts zu spüren. Im Gegenteil scheint der Kölner AfDler Roger Beckamp die Zusammenarbeit mit der extremen Rechten ganz bewusst zu forcieren.“

No fame for the old game ‒ Vortragsreihe

No fame for the old gameVon Ende Oktober-Mitte Dezember gibt es an verschiedenen Orten in Köln eine Reihe von Vorträgen zum Thema der Neuen Rechten in Europa und den USA.

  • Montag, 22. Oktober 2018 von 19:00 bis 21:00, Uni Köln, Hörsaalgebäude (105) – Hörsaal G, Jan Sperling (Nationalismus ist keine Alternative) zum Thema
    Alt-Right und rechte Bewegung in Europa„. (Facebookveranstaltung)
  • Freitag, 26. Oktober 2018 von 19:00 bis 21:00, Autonomes Zentrum Köln, Vortrag mit dem Titel „Aktuelle Strategien der extremen Rechten“ über die Strategien im Umfeld der „Identitären Bewegung“. (Facebookveranstaltung)
  • Montag, 5. November 2018 von 19:00 bis 21:00, Uni Köln, Hörsaalgebäude (105) – Hörsaal A2, Gudrun Hentges über „Die Identitären — eine Bewegung von rechts als Wegbereiterin einer anderen Republik?“ (Facebookveranstaltung)
  • Samstag, 1. Dezember 2018 von 19:00 bis 21:00, Autonomes Zentrum Köln, Podiumsdiskussion mit dem Titel „Praxis gegen die Neue Rechte„, mit der Autonomen Antifa (w), Genoss*innen aus Halle und des Antifa AK Köln. (Facebookveranstaltung)
  • Montag, 10. Dezember 2018 von 19:00 bis 21:00, Uni Köln, Hörsaalgebäude (105) – Hörsaal A2, Sonja Brausch zum Theme „Burschenschaften in der völkisch-autoritären Sammlungsbewegung„. (Facebookveranstaltung)

Erneuter Flop für rechte Kundgebung in Köln

Mehr als 700 Gegendemonstranten/innen

Das Zahlenverhältnis lag bei mindestens 7:1. Etwa 80 rechte Demonstranten/innen aus dem Umfeld des „Begleitschutzes Köln“ standen am Samstagnachmittag etwa700 Gegendemonstranten/innen auf der Kundgebung von Köln gegen Rechts gegenüber. Bei den Reden auf der Gegenkundgebung wurde nochmals auf den rechten Charakter von Dennis Mochas Begleitschutz hingewiesen. Die enge Verbindungen zu organisierten Nazis und rechten Hooligans wurden aufgezeigt und es wurde dazu aufgerufen, sich Nazis und Rassisten/innen immer wieder in den Weg zu stellen. „Köln ist kein gutes Pflaster für Nazis“ hieß es vom Lautsprecherwagen.

Hier ein Hintergrundartikel zum Umfeld des Begleitschutzes Köln.

Die rechte Kundgebung versuchte sich den Anschein zu geben international zu sein, indem dort kurzeitig eine italienische und eine türkische Flagge hochgehalten wurden. Dies wurde allerdings mit lauten Lachen und „Nazis raus Rufen“ der deutschen/türkischen und kurdischen Gegendemonstranten/innen quittiert, von denen viele vorher auch bei der „Erdogan not Welcome“ Kundgebung auf der Deutzer Werft waren.

Erneut mehrere organisierte Nazis bei Begleitschutz-Kundgebung

Kölsche Musik als Feigenblatt

Die Mischung aus rechten Hooligans, Rockern, Nazis und Spinner/innen die sich auf dem Breslauer Platz versammelt hatte, versuchte sich super tolerant zu geben und spielte das Stammbaum-Lied von den Bläck Fööss und rief ebenfalls „Nazis raus“.

Welche Gehirnverrenkungen dazu gemacht wurden, darüber lässt sich nur spekulieren. In erster Reihe dabei beim „Nazis Raus rufen“, auch Cindy, die aus dem engsten Umfeld des Kölner Nazis Jan Fartas stammt. Cindy ist ansonsten bei den meisten Aufmärschen und Infoständen des sich selbst als Nationalsozialisten bezeichnenden Fartas dabei.

Schunkelnd beim Stammbau-Lied auch der bekennende Nazi Samy M., der ebenfalls auf kaum einer Nazidemo in der Region fehlt. Seine Vorstellung eines Stammbaumes lässt sich gut auf seinem Facebookprofil nachlesen. Dort äußert er sich zu der Annahme eines Deutschen Passes von Menschen mit türkisch migrantischem Hintergrund mit einem klaren „Niemals“. International gibt er sich auch, mit seinem Traum von einen Großdeutschland, das er auf seiner Facebookseite postet. Immerhin sind dort da ja große Teile Polens, Tschechiens, Russlands, Frankreichs und von Belgien, dem Deutschen Reich einverleibt.

Unten ein Foto von Cindy und Samy auf der letzten Kundgebung vom Begleitschutz, sowie ein Foto von Cindy beim Naziaufmarsch von Jan Fartas im April 2017 und ein paar Facebookposts von Samy M.

Andere Nazis auf der Kundgebung, wie die von der fremdenfeindlichen „Ein Prozent“ Bewegung, die ansonsten eng verbunden mit den rechtsextremen Identitären sind, und beim Begleitschutz ihr Transparent entfalteten, fielen da kam noch ins Gewicht.

Trotz der mehrwöchigen Mobilisierungszeit hatte der kleine Haufen von Nazis und Hools nicht mehr Zulauf als bei der letzten Kundgebung. Und so blieb der Haufen von Spinner*innen und Rechten unter sich und wurde lauthals übertönt von den vielen Gegendemonstranten*innen die wieder einmal deutlich zeigten, dass hier kein Platz für Nazis und Rassisten*innen egal welcher Couleur ist.

Kölner Hayek Club sagt Veranstaltung mit Vera Lengsfeld ab

Rechter Shitstorm von Rechtsaußen

Das war wohl nichts für den rechten Kölner Hayek Club. Am gestrigen Mittwoch wollten sie eine Veranstaltung mit der Initiatorin der rechtspopulistischen Unterschriftenaktion „Gemeinsame Erklärung 2018“ Vera Lengsfeld veranstalten.

Lengsfeld war auch Rednerin auf der rechten Kundgebung am 14.04. am Kölner Alter Markt und brüstet sich selbst im Internet, dabei einen Gegendemonstranten geschlagen zu haben. Sie handelte sich dabei eine Anzeige wegen Körperverletzung ein. Wohl zu ihrem Bedauern, konnte sich Vera Lengsfeld am gestrigen Mittwoch den Weg aber nicht freiboxen. Nachdem Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis und Kein Veedel für Rassismus Kontakte mit dem Wirt aufgenommen hatten, wo die Veranstaltung stattfinden sollte, cancelte dieser die Räume. Für rechte Propaganda wollte er seine Räume nicht zur Verfügung stellen. Ebenso der Wirt einer zweiten Gaststätte, in der Innenstadt, wohin der Hayek Club die Veranstaltung verlegen wollte. Und so musste Vera Lengsfeld wohl zu Hause mit dem Boxsack vorlieb nehmen. Die Veranstaltung wurde abgesagt.

Rechter Shitstorm

Was wären Rechte Populisten und Nazis, wenn sie sich nicht als Opfer darstellen könnten. Die Absage lässt die rechten Libertären dann die letzten bürgerlichen Masken fallen.

In einem koordinierten Shitstorm fielen sie über die Facebookseite von Köln gegen Rechts her.
Ebenso wie bei der Kampagne „Kein Kölsch für Nazis“ anlässlich des AfD-Bundesparteitages behaupten sie jetzt, sie würden durch solche „Nazimethoden“ genauso behandelt, wie verfolgte Juden in der NS-Zeit.

Tja, wenn das mal nicht mal eine klassische psychologische Opfer/Täter/innen Umkehr ist.

Für sie kann es nicht sein, dass in Köln tatsächlich die meisten Wirte keine rechte Propaganda in ihren Räumlichkeiten dulden. Da stellt sich allerdings die Frage, wieso sie ihre Veranstaltungen meist als Privatanmietungen bei den Wirten tarnen. Eine Aufklärung der Wirte, über den rechten Hintergrund der Veranstaltung, setzen sie dann mit „Mafia-Methoden der Antifa“ gleich. Und so wundert es nicht, dass sich in dem von ihnen organsiertem Shitstorm dann Drohkommentare gegenüber den Wirten, die die rechte Hetze nicht in ihren Räumlichkeiten haben wollen, abwechseln mit Kommentaren wie, Köln sei ja sowieso eine widerliche Rot-Grün versiffte Stadt und die Plörre Kölsch würden man ja im Leben nicht trinken. Andere Kommentatoren kündigen an „Euch müsste man vor Gericht zerren… aber nach den nächsten Wahlen ist eh Geschichte mit euch“.

Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen, wie wir sie von organsierten Nazis kennen, werden diesmal von der, sich doch sehr gern hinter einer bürgerlichen Fassade versteckenden, „Libertären Rechten“ verwendet.

Koordiniert wird der Shitstorm dabei außer von Vera Lengsfels und dem Hayek Club selber, von der rechten Libertären Zeitschrift „Eigentümlich Frei“ aus Düsseldorf, in der der auch der Kölner Hayek Vorsitzende Arno Stöcker schreibt, von dem rechtsradikalen Internetblog „Journalistenwatch“, dass von dem US-amerikanischen Think Thank „Middle East Forum“ unterstützt wird, um eine Vernetzung der Neuen Rechten in Europa zu fördern, sowie dem, den Identitären nahestehendem, Blogger Miro Wolsfeld.

Die Beleidigungen, und Bedrohungen, die auf unseren Seiten schon bei vielen Kampagnen gegen rechte Veranstaltungen und Nazidemonstrationen eingegangen sind, zeigen uns immer wieder wie wichtig die Arbeit gegen Rechtspopulisten und Nazis ist.

Auch, weil damit andere Kommentatoren/innen oftmals eingeschüchtert, bedroht und beschimpft werden, löschen wir die meisten der Kommentare.

Für diejenigen, die sich tatsächlich dafür interessieren, warum der Hayek Club Rechtsaußen angesiedelt ist, hier eine Liste mit Veröffentlichungen dazu.

Rechter Hayek Club wird von mehreren Gaststätten vor die Tür gesetzt

Der Kölner Hayek Club plant seit längerem am 26.09. eine Veranstaltung mit Vera Lengsfeld, der Hauptrednerin auf der rechten Kundgebung vom 14.04. am Kölner Alter Markt.

Doch mittlerweile haben dem Hayek Club, nachdem Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis und Kein Veedel für Rassismus zu Protesten aufgerufen hatten, mehrere Kneipen die Räumlichkeiten gekündigt.

Die ursprünglich vorgesehene Gaststätte Porzer Gaffel Brauhaus renoviert seine Räumlichkeiten. Deswegen kann der Hayek Club, in der Gaststätte, wo in der Vergangenheit zahlreiche Treffen und Veranstaltungen der AfD und der Jungen Alternativen stattfanden, nicht tagen.

Daraufhin verlegte der Hayek Club die Veranstaltung in das Haus Schäffer in Zollstock. Auch dort hatte es in der Vergangenheit zahlreiche Veranstaltungen der AfD, u.a. auch mit den Machern des Arcadi Magazin (eine Schnittstelle zwischen Identitären und AfD) stattgefunden. Nach angekündigten Protesten cancelte der Wirt die Veranstaltung, die dort Privat auf den Namen des Hayek Vorsitzenden Arno Stöcker angemeldet war.

Eine kurzfristige Verlegung in eine Gaststätte am Heumarkt platzte am Dienstag ebenfalls. Auch dort war ein Raum für eine Privatveranstaltung angemietet worden. Als die Wirte von uns über die Hintergründe informiert wurden, kündigten sie unverzüglich die Räumlichkeiten.

Bisher hat der Hayek Club keinen neuen Veranstaltungsort angekündigt. Wir sind jedoch gespannt wie die Schnitzeljagd weitergeht und freuen uns, dass Kölner Gastronomen*innen keinen Platz für rechte Hetze geben wollen.